Ausbau der Horsterstraße in Niederlützingen

Ausbau der Horsterstraße in Niederlützingen

Wie viele andere Straßen in Brohl-Lützing ist auch die Horsterstraße in Niederlützingen nicht mehr in bestem Zustand. Der Asphalt ist gealtert und spröde. Es gibt viele Risse im Belag, in die Wasser einsickert und vor allem bei Frost können weitere Schäden entstehen. Da das Wasserwerk der Verbandsgemeinde beabsichtigt, die ebenfalls in die Jahre gekommene Wasserleitung in der gesamten Straße zu erneuern, hat der Gemeinderat bereits in der vergangenen Legislaturperiode beschlossen, die Straße in Einem neu ausbauen zu lassen.

Das Ingenieurbüro Becker aus Heimersheim, das auch für das Wasserwerk tätig ist, erhielt hierzu von der Ortsgemeinde den Planungsauftrag. Zunächst sollten 3 Varianten skizziert werden, die dann nach Durchführung einer Anliegerversammlung in den zuständigen Gremien besprochen und entschieden werden sollen. Im ersten Schritt stellte Herr Gasber vom Büro Becker die Vorüberlegungen zur Planung und die möglichen Varianten dem Bauausschuss in  der Sitzung vom 29.08.2019 vor.

In dem knapp 50 minütigen Vortrag wurde deutlich, welch ein komplexes Thema ein solcher Ausbau ist. So gibt es viele Möglichkeiten, wie man die Straße zukünftig gestalten könnte und entsprechend viele Entscheidungen sind zu treffen. Grundlegend ist z.B., wie breit man den Bürgersteig macht. Möglich wäre laut Herrn Gasber eine durchgehende Breite von 1,5 m auf einer Seite der Straße. Dies hätte den Vorteil, dass für Fußgänger ausreichend Platz wäre und jemand mit Kinderwagen, aber auch ältere Mitbürger z.B. mit Rollator oder im Rollstuhl weitgehend problemlos die Straße passieren könnten. Außerdem fänden die meisten Versorgungsleitungen im Bereich des gepflasterten Bürgersteiges Platz, so dass auch bei später notwendigen Arbeiten der Straßenasphalt nicht aufgebrochen werden müsste. Nachteil dieser Lösung ist, dass dann die Fahrbahn nur noch eine Breite von 5 m hätte, bei der noch gerade ein Begegnungsverkehr von PKW und LKW möglich ist. An den ganz engen Passagen (z.B. zwischen Einmündung Schulstraße und Mittelstraße) wären nur 3,5 m Fahrbahnbreite möglich und der Gegenverkehr müsste jeweils abgewartet werden. Das Parken auf der Straße wäre weiterhin möglich, wenn auch nicht mehr in dem Umfang wie derzeit praktiziert.

Vorgestellt wurden auch Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung bzw. -verlangsamung an den Kreuzungsbereichen. Dort könnte man beispielsweise  Fahrbahnerhöhungen vorsehen.

Eine weitere Frage ist, welche Bordsteinhöhe gewählt werden soll? Möchte man das Parken auf dem Bürgersteig erschweren, wäre ein Hochbord die richtige Wahl. Allerdings ist zu bedenken, dass dann jede der zahlreichen Hofeinfahrten abzusenken ist und dadurch ein ziemliches Auf- und Ab der Bürgersteigoberfläche entsteht. Somit ist vielleicht eine mittlere Bordsteinhöhe zweckmäßiger. Auch bei der Wahl des Straßenbelages ist zwischen Pflaster oder Asphalt zu entscheiden. Pflaster hat den Nachteil, dass es beim Überfahren relativ laut ist, kann dafür aber leichter repariert werden.

Weitere Themen waren die Erneuerung/Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik und ob die Gemeinde einen Ausbau der Bushaltestelle an der Fritz-Beck-Straße wünscht, da die Wasserleitung bis dorthin erneuert wird. Ebenfalls breiten Raum in der Diskussion nahm die zugesagte Mitverlegung eines Leerrohres für Glasfaser durch die Firma Westnetz/Innogy (RWE) ein.  Zwar kann momentan noch kein genauer Termin für die Anbindung mit Glasfaser (schnelles Internet)  genannt werden, aber Westnetz plane laut Herrn Gasber, den Ort in den nächsten Jahren an ihr Internet-Glasfasernetz anzuschließen. Die Anlieger der Horsterstraße könnten dann aufgrund des bereits vorhandenen Leerrohres ohne erneute Tiefbauarbeiten auf Wunsch schnell und unkompliziert angeschlossen werden. Westnetz wird den Ausbau der Horsterstraße wohl  auch nutzen, um die jetzt noch oberirdisch geführte Stromleitung in die Straße zu legen.

Zu den Kosten des Ausbaus und zur Höhe der Anliegerbeiträge konnte in der Sitzung des Bauausschusses noch nichts gesagt werden, da man mit der Planung noch ganz am Anfang stehe und zunächst von der Ortsgemeinde einige grundsätzliche Entscheidungen getroffen werden müssten. Positiv, da kostenmindernd vermerkte Herr Gasber, dass das Bodengutachten ergeben habe, dass der alte Asphalt nicht belastet ist und somit nicht als Sondermüll entsorgt werden muss und dass außerdem der Unterbau (gemeint ist die Frostschutzschicht) beim Neubau der Straße sehr gut ausgeführt wurde und nicht erneuerungsbedürftig ist.

Die Bauausführung war eigentlich für 2020 geplant, aber dies wird nach Einschätzung der Beteiligten nicht zu halten sein, da die Gemeinde einen Zuschuss aus dem Investitionsstock des Landes beantragten möchte. Weil die Planung und die Antragsunterlagen bis zum Ablauf der diesjährigen Antragsfrist im Oktober nicht mehr fertiggestellt werden können, wird es wohl erst 2021 losgehen. Der Bürgermeister und die Ausschussmitglieder sahen dies nicht unbedingt negativ, da so genügend Zeit bleibe, sorgfältig und in Abstimmung mit den Anliegern zu planen.

Die Anliegerversammlung findet am 19. September um 19 Uhr  in der Lavahalle statt. Alle Anlieger erhalten eine schriftliche Einladung.

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